Ideen für Orthodoxe Sonntagsschule und HeimkircheIdeen für Orthodoxe Sonntagsschule und Heimkirche
Ideen für das Pentekostarion
Thomassonntag (1. Sonntag nach Ostern)
Johannes 20:19-29
Geschichte lesen /nacherzählen (S. 286-289 in der Orthodoxen Kinderbibel) und Ikone zeigen, z.B. hier
Wichtige Punkte: Dass Thomas beim ersten Treffen mit dem auferstandenen Christus nicht dabei war, ist kein Zufall: Durch seinen Zweifel und sein Anfassen der Wunden können auch wir sicher sein, dass es tatsächlich Christus war, den die Apostel vor sich hatten und der auferstanden war. Christus sagte zwar "Selig sind, die nicht sehen, und doch glauben" (damit sind auch wir gemeint), er war aber nicht ungeduldig oder verärgert über Thomas, denn es ist gut, Fragen zu stellen und Dinge genau verstehen zu wollen!
Video: Hier gibt es wieder ein deutsches Video für orthodoxe Kinder
Troparion (7. Ton) Das Grab war versiegelt; doch Du unser Leben kamst aus dem Grabe hervor, Christus , du unser Gott. Die Türen waren verschlossen, und doch erscheinst du den Jüngern, du aller Auferstehung. Durch ihre Fürbitte erneuerst du in uns den Geist, nach deinem großen Erbarmen.
Kondakion (8. Ton) Mit seiner Bestätigung suchenden Hand erforschte Thomas deine belebende Seite, Christus, o Gott, als durch die verschlossenen Türen du tratest, rief er mit den anderen Aposteln: „Du bist mein Herr und mein Gott!“
Als Bastelaufgabe können die Kinder eine Christus-Hand mit Wunde und eine Thomas-Berühr-Hand ausschneiden und zusammenkleben. Sie können dafür einfach ihre eigenen Hände auf Papier umranden in der jeweiligen Stellung (siehe Bild)
Erklärung: Hier wieder ein kleiner Erklärtext zum heutigen Thomassonntag
Aufgabe: Hier gibt es die Ausmalikone mit einigen Lücken, die noch dazugemalt werden sollen.
Hier gibt es noch einen lustigen "Zaubertrick", bei dem man sich mithilfe einer Papprolle ein Loch in die Hand zaubern kann. Man könnte sich so eine Papprolle (z.B. von einer Küchenrolle) mit der Ausmalikone von heute bekleben als Erinnerung an den hinterfragenden Apostel Thomas
Sonntag der Myrontragenden Frauen (2. Sonntag nach Ostern)
Markus 15:43-16:8
Hintergrund zu den Myrontragenden Frauen: Zusammen mit der Gottesmutter folgten sie (Maria Magdalena, Salome, Susanna, die Schwestern von Lazarus Maria und Martha, Johanna und Maria, Frau des Kleopas) Jesus Christus, hörten ihm zu, als er lehrte und Wunder wirkte - sie waren weibliche Jünger - sorgten für Jesus, seine Jünger und alle die bei ihm waren und blieben bei ihm, als er verurteilt und gekreuzigt wurde. Nachdem er gestorben war, salbten sie ihn zusammen mit Joseph von Arimatäa und Nikodemus mit kostbaren Ölen, Myrrhe und Gewürzen ein, von denen sie am nächsten Tag mehr vorbereiteten.
Nun Evangelium von heute vorlesen/nacherzählen (S. 280 in der Orthodoxen Kinderbibel), dabei Ikone anschauen, z.B. hier
Wichtige Punkte dabei: Die Frauen gingen zum Grab, obwohl sie Angst hatten. Sie wussten außerdem, dass ein riesiger Stein vor dem Grab war, den sie alleine gar nicht wegrollen konnten, sie gingen aber trotzdem dorthin, um den Körper ihres geliebten Christus zu ehren. Tote wurden damals auch wegen des Totengeruchs mit Öl, Myrrhe und wohlriechenden Gewürzen einbalsamiert. Die Frauen waren die ersten, die die gute Nachricht vom Engel empfingen, Maria Magdalena sogar die erste Person, die den auferstandenen Christus sehen durfte
Das Troparion von den Myronträgerinnen (Ton 2): Den myrrhentragenden Frauen rief der Engel am Grabe zu: „Die Myrrhe geziemt den Toten."Christos aber erwies sich der Verwesung fremd. Singet vielmehr: „Der Herr ist auferstanden und schenket der Welt großes Erbarmen!“
Erklärung: Hier gibt es wieder einen Erklärtext zum heutigen Tag
Heute eignen sich Aktivitäten mit Gewürzen und Ölen, hier ein paar Ideen:
Eine wunderschöne Idee ist es, eine Öl-Gewürz-Mischung herzustellen, mit der man ein Holzkreuz tränken kann. Hier wird genau erklärt, wie man dabei vorgehen kann. Als Basis nimmt man idealerweise Avocadoöl (weil es relativ geruchlos ist), aber jedes andere Öl wie Rapsöl, ist als Grundlage in Ordnung. Dieses gibt man in eine Schüssel und nun kann man Nelken, trockene oder frische Rosen (Kinder können die Rosenblätter selber abmachen), Rosenwasser, Myrrh-, oder andere Öle, Weihrauch, Gewürze und/oder was gut riecht, hinzufügen. Die Kinder können helfen, alles zusammenzutragen und mit den Händen zu vermischen. Während man mischt, kann man gut über die Frauen reden, welches Opfer sie brachten, wie sehr sie Christus liebten und was wir tun können, um unsere Liebe für ihn in unserem alltäglichen Leben zu zeigen. Anschließend können die Kinder ein Holzkreuz oder ein Stöckchen mit der wunderbar riechenden Mischung tränken und mit nach Hause nehmen. Geeignete Kreuze kann man z.B. hier kaufen.
Seife selber machen (hierfür gibt es im Internet genügend Anleitungen) mit wohlriechenden Ölen und Gewürzen. Vielleicht kann man das sogar mit Öl aus Myrrhe machen, habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.
Gewürzsäckchen kann man mit wenig Aufwand selber machen: Auf ein ungefähr taschentuschgroßes Tuch können die Kinder verschiedene Gwürze geben (z.B. Zimt, Nelken, Thymian, Rosmarin, Kurkuma, getrockneten Koriander etc), dann das Säckchen zubinden und noch mit einem Anhänger mit der Ikone der Myrontragenden Frauen versehen, hier gibt es die Ausmalversion als Anhänger.
Sonntag der Heilung des Gelähmten (3. Sonntag nach Ostern)
Johannes 5:1-15
Geschichte vorlesen/nacherzählen (S. 52 in Gesetz Gottes, Band II), dabei Ikone anschauen/Ausmalikone ausmalen und Teich, Säulenhallen, Christus, Geheilten, Trage und evtl. Juden identifizeren
Wichtige Punkte: Der Gelähmte hat niemanden, der ihm hilft, keinen Freund, sein einziger Freund ist Christus. So ist auch für uns Christus unser Freund in Not, wenn wir ihn brauchen. Christus fragt den Gelähmten, ob er geheilt werden will und fordert ihn später auf, selber seine Bahre zu tragen. So müssen auch wir uns sicher sein, von Gott geheilt werden zu wollen und müssen auch selber etwas dazu beitragen.
Video: Hier gibt es wieder ein passendes Video für orthodoxe Kinder.
Erklärung: Hier wieder ein Erklärtext zum heutigen Tag
Aktivitäten: Man könnte heute ein Wettrennen mit der ganzen Familie oder der Sonntagsschulgruppe veranstalten. Dabei einigt man sich auf einen Anfang und ein Ende, das den Teich von Bethesda symbolisiert, und wenn der Spielleiter ruft: "Das Wasser bewegt sich", müssen alle Mitspieler so schnell wie möglich zum Teich kommen, ohne dabei ihre Beine zu benutzen. Alternativ könnte man auch auf kleine Kärtchen Gelähmte malen und diese dann mit einem Strohhalm zum Teich pusten. Dieses Spiel kann man gut als Anlass dafür nehmen, darüber zu reden, wie schwierig es für den Gelähmten gewesen sein muss, so lange und vor allem so alleine zu warten.
Außerdem kann man heute eine Lavalampe selber basteln (siehe Bild) wie zum Beispiel hier um das vom Engel bewegte Wasser zu symbolisieren und auch einfach, weil es ein lustiges Experiment ist, was den Kindern hoffentlich lange in Erinnerung bleibt.
Bastelaufgabe: Eine Matte für den Gelähmten basteln: Hier (etwas weiter unten auf der Seite) wird ganz gut erklärt, wie man mit einem Stück Pappe, Wolle und einer Nadel einfach gewebt werden kann. Eine Anleitung für die Papierversion gibt es z.B. hier. (Alle drei Ideen von hier)
Die Ausmalikone für heute von Fr. John Matusiak gibt es hier.
Sonntag der Samariterin (4. Sonntag nach Ostern)
Johannes 4:5-42
Bevor das Evangelium gelesen wird, folgenden Sachverhalt erklären: Samaria war eine Gegend in Israel, in der die Menschen keine Juden (wie Jesus und seine Anhänger) waren, sondern sie glaubten an mehrere Götter. Die Juden und die Samariter hatten nicht viel miteiander zu tun und waren manchmal sogar feindlich zueinander eingestellt.
Evangelium lesen/nacherzählen (S. 195 in der Orthodoxen Kinderbibel)
Wichtige Punkte: Christus geht durch Samaria, obwohl er das nicht muss und redet mit einer Samariterin (die ja wahrscheinlich auch eine große Sünderin war), weil er alle Menschen liebt, egal woher sie kommen und was für große Sünder sie sind. Die Samariterin glaubt an Christus als den Messias, weil er Dinge über sie weiß, die sie ihm nicht erzählt hat . Das Wasser, von dem Christus spricht, das zu einer Quelle werden wird, "deren Wasser ins ewige Leben fließt", ist das Taufwasser! Die Samariterin geht und erzählt den Leuten in ihrem Dorf von Jesus Christus als Messias und so kommen viele zum Glauben - ein gutes Beispiel für uns!
Video: Hier gibt es wieder das passende Video für Kinder
Kondakion (Ton 8): Gläubig zum Brunnen gekommen, sah die Samariterin Dich, das Wasser der Weisheit. Nachdem sie in Fülle davon getrunken, erbte sie das Reich von oben, ruhmvoll in die Äonen.
Eine lustige Aktivität für heute ist ein Samariter-Hindernislauf mit folgenden Stationen: 1) Die Straßen von Shechem: Kisten oder Kissen auf dem Boden als Häuser 2)Dinge, die auf dem Weg zum Brunnen im Weg liegen/stehen (z.B. ein Esel, ein umgefallener Baum, ein Gatter), der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 3) Der Brunnen: entweder aus Kissen oder Blöcken gebaut oder ein Eimer mit Wasser. Die Aufgabe ist nun, so schnell wie möglich mit einem "Krug" von Shechem durch die Hindernisse zu laufen, Wasser zu holen (evtl. auch einfach ein blaues Tuch etc), zurück in den "Ort" zu laufen und "allen von Jesus zu erzählen", dabei hat der schnellste gewonnen oder der, der am Ende noch am meisten Wasser in seinem Krug hat (Idee von hier).
Bastelaufgabe: Heute bietet es sich an, einen Brunnen zu basteln. Dies kann man z.B. mit Steinen und Heißkleber oder Knete machen, aber auch aus Playmais, aus Lego oder auch aus Papier. Ich habe dafür eine schöne Bastelvorlage gefunden und zusammen mit der runden Ausmalikone von Christus, die man symbolisch für das lebendige Wasser in den Brunnen kleben kann, wird dies ein hübscher kleiner Brunnen wie im Bild rechts (Wir haben noch einen Schaschlikspieß mit angebundenem Eimer hinzugefügt).
Die Ausmalikone für heute von Fr. John Matusiak gibt es hier.
Die Heilung des Blinden am Sabbath (5. Sonntag nach Ostern)
Johannes 9:1-38
Als Einleitung kann man den Kindern heute die Augen verbinden und sie sich vorstellen lassen, wie es ist blind zu sein und blind geboren zu sein
Man kann jetzt schon die Geschichte vorlesen/nacherzählen (S. im Gesetz Gottes Band 2) oder erst das Gesicht oder die Zeitleiste basteln, sodass die Kinder während der Lesung jeweils die Augen ändern können bzw. den Blinden bewegen können. In jedem Fall würde ich empfeheln, die Lesung stark zu kürzen und den Disput mit den Pharisäern kurz zusammenzufassen
Wichtige Punkte: Für kleine Kinder reicht es m.E. einfach zu sagen, dass und wie Jesus den Blinden geheilt hat, für ältere gibt es hier natürlich sehr viel zu interpretieren. Vielleicht ist für die Kleinen trotzdem interessant: Christus hätte den Blinden auch einfach mit seinen Worten heilen können, den Brei machte er 1. weil er seine Kraft als Schöpfer zeigen wollte (Referenz zur Schöpfung Adams), 2. weil man damals dachte, Spucke hätte eine heilende Wirkung und 3. weil der Blinde sich abwaschen musste -> wir müssen alle an unserer eigenen Rettung arbeiten.
Video: Hier gibt es wieder ein Video für Kinder für heute.
Erklärung: Hier gibt es wieder einen Erklärtext für heute.
Bastelideen: Gesicht mit blinden Augen, Heilbrei und gesunden Augen (einfach ausschneiden, Haare anmalen oder aufkleben und mit Musterbeutelklammer zusammenklammern, siehe Bild rechts), hier gibt es eine Zeitleiste für die heutige Geschichte: S. 6 und 7 ausdrucken und die Bilder und die Figur ausmalen. Die Bilder in der richtigen Reihenfolge zusammenkleben und den Blinden oben falten, einen Eisstiel in die Mitte legen und auch zusammenkleben. Nun kann man die Geschichte nacherzählen, während die Figur des Blinden von Bild zu Bild "läuft". Beim letzten Bild dreht man den nun Genesenen um und er preist Gott mit erhobenen Armen.
Aktivität für heute: Brownie Pudding backen oder Schokoladenpudding kochen in Erinnerung an den Brei, der den Blinden geheilt hat
Spiel: Blinde Kuh, Topfschlagen oder auch Gegenstände wie Kreuz, Kerze, Bibel, Herz etc ertasten
Die Ausmalikone für heute von Fr. John Matusiak gibt es hier
Sonntag der Väter des 1. Ökumenischen Konzils (6. Sonntag nach Ostern)
Johannes 17:1-13
Diese Passage aus dem Evangelium ist für kleinere Kinder ziemlich lang und kompliziert und sollte deshalb zusammengefasst werden. Im "Gesetz Gottes Band 2" (S. 122) heißt es: "Seine Unterredung mit den Jüngern beendete Christus mit einem Gebet für seine Jünger und alle, die an Ihn glauben werden. Er betete, dass Sein Himmlischer Vater sie alle im festen Glauben, in der Liebe und Einmütigkeit bewahre." -> Auch für uns hat er damals schon gebetet, denn wir glauben an ihn!
Als letzten Satz der heutigen Lesung sagt Christus: "Jetzt aber komme ich zu dir [dem Vater]; und dieses rede ich in der Welt, auf daß sie meine Freude völlig in sich haben." Man kann hier noch über die Freude reden, die wir in uns haben sollten. Kinder fragen, was oder wer diese Freude ist und warum wir Freude haben sollten.
Heute ist eine gute Gelegenheit, über die Dreifaltigkeit zu sprechen, weil wir heute des Ersten Ökumenischen Konzils gedenken, auf dem man sich gegen den Arianismus und für unser Glaubensbekenntnis mit der Dreifaltigkeit entschieden hat, aber auch, weil nächste Woche Pfingsten ist. Die Dreifaltigkeit kann man gut anhand eines Apfels erklären: Ein Apfel besteht aus der Schale, dem Fruchtfleisch und dem Kern. Die Schale repräsentiert Gott Vater, der uns beschützt, wie die Schale den Apfel beschützt. Das Fruchtfleisch repräsentiert Jesus Christus, der Fleisch geworden ist. Die Kerne repräsentieren den Heiligen Geist - durch seine Kraft können wir im Glauben wachsen. Es gibt also drei verschiedene Teile und doch ist es ein Apfel, so wie es ein Gott ist. Wenn man dies den Kindern erklärt, bietet es sich natürlich an, einen echten Apfel mitzubringen und aufzuschneiden (Idee von hier).
Eine schöne Bastelidee dazu ist: die Dreifaltigkeitsikone nach Rubljov mit Wachsmalstiften auszumalen, dann vorsichtig mit Öl bestreichen und ins Fenster hängen. Durch das Bestreichen mit Öl wird die ikone transparent und wirkt wie ein bemaltes Fenster.
Info zur Dreifaltigkeitsikone für Kinder: Alle drei Personen sind gleich groß, haben einen gleich großen Stab in der linken Hand, haben alle den gleichen Heiligenschein und tragen alle die Farbe blau (Symbolfarbe für Gott) - wie die drei Personen der Dreifaltigkeit. Obwohl sie alle Gott sind, sind sie doch zu unterscheiden: eine Person trägt ein goldenes Gewand: Gott Vater, weil er die wunderschöne Erde geschaffen hat, eine Person trägt ein braunes Gewand: Jesus Christus, weil er zu uns auf die Erde gekommen ist und eine Person trägt ein grünes Gewand: der Heilige Geist, der uns hilft zu wachsen (grün ist die Farbe des Frühlings, der Pflanzen). Mir ist bewusst, dass diese Ikone einen enormen symbolischen und theologischen Inhalt hat, aber für kleinere Kinder reichen diese Informationen erst einmal aus, denke ich.
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